Die Qualität und Quantität der Früchte in Südböhmen inspirierte Baron Hildprandt im Jahre 1885 eine Schlossbrennerei, direkt gegenüber des Schlosses in Blatná, an der Stelle einer Zuckerfabrik, die er dort 1812 erbaute, zu errichten. Als er die Brennerei gründete, hatte er sicherlich keine Ahnung davon, dass seine Familie später von Böhmen nach Äthiopien ausgewiesen wird. Dem Schicksal seiner Familie folgte buchstäblich das Credo, welches im Familienwappen eingetragen ist "Durch Hindernisse zum Ruhm". Mitte des letzten Jahrhunderts verlor die Familie Hildprandt ihr gesamtes Eigentum und wurde gewaltsam aus Böhmen vertrieben. Sie lebten einige Zeit in Äthiopien, später in Deutschland. Die Familienmitglieder der Hildprandts kehrten erst Anfang der neunziger Jahre nach Blatná zurück. Heute ist die Schlossbrennerei nicht nur für traditionelle Liköre und Fernets bekannt, sondern auch für die Baron Hildprandt Fruchtbrände. Die Produktion in der Brennerei erfolgt unter sorgfältiger Aufsicht des Präsidenten der Brennereiunion und Brennmeister Václav Šitner.
Václav Šitner - Brennmeister und Präsident der Brennereiunion
Baron Johan Hildprandt
Störche gehören schon untrennbar zur Brennerei Blatná. Es war viele Jahre nichts Besonderes daran. Die Störche kamen im Frühjahr zum Nestbau und zur Paarung. Im Sommer schlüpften die Jungen und im Herbst flogen sie alle zusammen in wärmere Gebiete. In den letzten Jahren sind die Störche, trotz des Winters, jedoch bei uns geblieben. Vielleicht lag der Grund darin, dass das Männchen aus einer Zucht stammten und wahrscheinlich seinen natürlichen Instinkt teilweise verlor. Im ersten Winter wurde er allein gelassen und seine Partnerin kehrte erst im daruffolgenden Frühjahr zurück. In den folgenden Jahren blieben sie paarweise hier. Die milden Winter, in den letzten Jahren, waren für sie ein bedeutender Vorteil.